In Zeiten der Corona-Pandemie gilt folgendes Motto in den meisten Schulen: “nothing goes” – an der Alemannenschule heißt es aber “on we go“!
Ein Gast-Beitrag von Dieter Umlauf von der Alemannenschule Wutöschingen im Landkreis Waldshut (Baden-Württemberg)
Die Alemannenschule hat seit Jahren schon konsequent auf ein one-2-one Modell des Unterrichtens mit dem iPad und den Teaching Tools aus dem Hause Apple gesetzt und Schule 4.0 ist hier kein Lippenbekenntnis, sondern Realität. Das iPad ist aber kein Selbstzweck, es braucht eine geeignete moderne Lern- und Lehrumgebung konstruktivistischer und konnektivistischer Art, sodass dessen methodisch didaktische Mehrwert auch ausgeschöpft werden kann.An der Alemannenschule wird nach dem K-I-K Modell Peter Frattons unterrichtet: Der Unterricht gliedert sich in die Kontemplations-Phase, in der die Schülerinnen und Schüler sich über curriculare Inhalte informieren und als Team zusammenarbeiten.
In der Input-Phase werden dann die digitalen Ergebnisse zusammengetragen und ergänzt bzw. vertieft, um dann mit den gewonnenen Erkenntnissen in die Konsolidierungs-Phase überzugehen, in der das erworbene Wissen in einen aktiven Kontext gesetzt und angewendet wird. In der Praxis sah das bei uns so aus, dass die Schülerinnen und Schüler die Inhalte für die Konsolidierungsphase in ihren iTunes U Kursen fanden, dann zur gewohnten Zeit in den Input-Phasen Kontakt zu ihren Lernbegleitern aufnahmen und live mittels FaceTime kommunizierten. Die Konsolidierung erfolgte dann über einen geteilten Pages-Dokument, in dem die Gruppen ihre Projekte bearbeiteten und schließlich vorstellten.
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„Traditionelle Inhalte mit digitalen Medien besser umsetzen “
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“I LOVE IT WHEN A PLAN WORKS”
(Hanibal A Smith)
Als der Shutdown bereits abzusehen war, wurde an der Alemannenschule bereits ein Plan B entworfen, der die Kontinuität des Unterrichts gewährleisten sollte: die Lerngruppen kriegten einen “Fahrplan” und konkrete Materialien für die drei Wochen bis zu den Osterferien: Zum einen gab es einen Wochenarbeitsplan, zum andren gab es begleitende iTunes U Kurse mit für die Aufgaben notwendigen Materialien und Links zur selbstständigen Erarbeitung des Stoffes. Zudem wurden feste Onlinezeiten für die Input-Phasen vereinbart, während derer die Schülerinnen und Schüler über die App “Nachrichten” oder das Interface des DiLer Kontakt mit ihren Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern aufnehmen konnten.
So verbrachte ich die Zeit vor den Osterferien zwischen 9:00 und 13:00 Uhr vor dem iMac und kommunizierte so mit meinen Lernpartnerinnen und Lernpartnern. In dieser Zeit beantwortete ich Fragen zu den Lernstoffen und -Inhalten und besprach in Einzelgesprächen auch die Arbeitsergebnisse, die im iTunes U Kurs eingereicht worden waren, um den Lernenden coachen zu können und um ihnen ein Feedback über ihre akademischen Leistungen geben zu können.
Da über Pages ein gemeinsames Erarbeiten an den eingereichten Arbeiten in Echtzeit möglich ist, wurde auch die Bewertung sehr transparent und nachvollziehbar.
Outcome:
In Zeiten von Corona und dem Shut Down wurden viele Schulen wie der Blitz vor der Erkenntnis getroffen worden, dass diese Welt durch und durch digital ist und mussten jetzt schwere Versäumnisse eingestehen. All das hätte nicht sein müssen, wenn man konsequent die geeigneten digitalen Geräten und Tools eingesetzt hätte, die es ja gibt, statt nur darüber zu reden, diese irgendwann einmal einsetzen zu wollen … 🙂
Dieter Umlauf leitet die Oberstufe an der Alemannenschule in Wutöschingen