Münchner Forscher geben wichtige Hinweise, wie mit Computer und Internet erfolgreich gelernt werden kann

Lernen Schüler tatsächlich mehr, wenn digitale Medien eingesetzt werden? Wissenschaftler vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIM) der Technischen Universität München (TUM) haben in ihrer Analyse eine klare Antwort gefunden: „Im direkten Vergleich mit Klassen, die traditionell unterrichtet wurden, zeigen Schülerinnen und Schüler aus Klassen, in denen mit digitalen Unterrichtsmedien gearbeitet wurde, durchweg bessere Ergebnisse in den Leistungstests.“ Allerdings zeigte sich auch: Es sind nicht die Medien allein, die einen wirksamen Unterricht garantieren; es kommt sehr darauf an, wie und wie lange sie eingesetzt werden. Lehrer müssten sich stets fragen, welchen Mehrwert ihre Verwendung habe.

Den größtmöglichen Nutzen könne das Lernen mit Internet und Computer haben, wenn sie ergänzend zu traditionellen Unterrichtsmaterialien verwendet würden und den klassischen Unterricht nicht vollständig ersetzten; klassische Unterrichtskonzepte, die über Jahre optimiert worden seien, sollten keinesfalls über Bord geworfen werden, warnen die Forscher. Der positive Effekt des Lernens mit digitalen Medien war zudem deutlich größer, wenn nicht allzu lange mit ihnen gearbeitet wurde.

Insgesamt erhöht das Lernen mit digitalen Medien die Motivation der Schüler; ihre Einstellung gegenüber Mathematik und Naturwissenschaften verbessert sich. „Ich habe festgestellt, dass vor allem Schüler, die Angst vor Mathematik haben und eher blockieren, mit der Zeit ein bisschen auftauen, wenn sie mit digitalen Medien arbeiten“, wird eine Lehrkraft in der Studie zitiert.

Weitere Details bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die Forschungsergebnisse wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Das Papier zeigt aktuelle Befunde zu Bedingungen und Erfolgsfaktoren digitalen Lehrens und Lernens im Sekundarschulbereich auf. Darüber hinaus wird der Einsatz digitaler Medien in den MINT-Fächern anhand von fachspezifischen Anwendungsbeispielen veranschaulicht. Die Broschüre richtet sich an alle, die sich für digitale Medien im Unterricht interessieren und insbesondere dafür, wie, wann und warum sie sich positiv auf die Lernleistung auswirken können.

Die Broschüre kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden: Digitale Medien im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe

 

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One comment

  1. Wie bei fast allem: “Die Dosis macht das Gift.”
    Oder anders ausgedrückt: Eine gesunde Mischung der Methoden und ein vernünftiges Mittelmaß von “analogen” und “digitalen” Medien erzielt das beste Ergebnis.
    Das ist eigentlich auch genau dass, was man intuitiv auch so erwarten würde.

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